Mittelalter und Moderne

Stadt Mühlhausen und Umgebung
Stadtmauer mit Frauentor und Rabenturm Mühlhausen_ AdobeStock_132307261_W. Apolloner
Mittelalterliche Statdmauer mit Frauentor und Rabenturm

Beim Bummel durch Mühlhausens schöne Altstadtgassen erfährt man viel über die Historie der einstigen Reichs- und Hansestadt.

Die zahlreichen Kirchtürme, der fast komplett erhaltene Stadtmauerring, das alte Rathaus sowie die hübschen Bürger- und Fachwerkhäuser sind die augenfälligsten Zeugen der weit zurückreichenden Stadtgeschichte. Für einen genaueren Blick hinter die kunstvoll sanierten Fassaden gibt es spannende Stadtführungen und Museen.

Ihren auf der ersten Silbe betonten Namen verdankt die fast genau im geografischen Mittelpunkt Deutschlands am Fluss Unstrut gelegene heutige Kreisstadt ihren einst überaus zahlreichen Wassermühlen. Im Mittelalter waren diese der Motor für die florierenden Tuch- und lederverarbeitenden Manufakturen. Mühlhäuser Stoffe hatten damals in ganz Europa einen Namen.

 

Stadt-Geschichte(n)

Von Mühlhausens Reichtum zeugen die vielen mittelalterlichen Kirchen. Die im wahrsten Sinne Herausragendste ist die im 14. Jahrhundert erbaute fünfschiffige gotische Marienkirche in der Oberstadt. Mit ihrem knapp 87 Meter hohen Turm, dem höchsten in ganz Thüringen, prägt sie die Silhouette der Stadt. Vor rund 500 Jahren, zur Zeit des Bauernkriegs, war der Revolutionsführer und Reformator Thomas Müntzer hier als Pfarrer tätig, bis er mit den aufständischen Bauern in die Schlacht bei Frankenhausen zog. Heute beherbergt die Marienkirche ein Museum und die Müntzer-Gedenkstätte. In der Kornmarktkirche informiert eine Dauerausstellung über den Deutschen Bauernkrieg und die Zeit der Reformation. Eine andere Mühlhäuser Kirche spielte als Wirkungsstätte Johann Sebastian Bachs eine wichtige Rolle. Er arbeitete 1707-1708 als Organist in der Divi Blasii Kirche. Die Hauptkirche der Unterstadt besitzt mit der nach einer Disposition von Bach angefertigten Orgel eine einzigartige Kostbarkeit.

 

Ein besonderer Schatz ist auch Mühlhausens mehr als zwei Kilometer lange mittelalterliche Stadtmauer. Zu der streckenweise begehbaren historischen Wehranlage gehören mit dem Frauentor das einzige erhaltene Stadttor sowie der Rabenturm. Von dessen Aussichtsplattform genießt man einen tollen Panoramablick über Mühlhausens Dächer und verwinkelte Altstadtgassen sowie seine schöne Umgebung.

Entdeckertour mit Fahrrad und Draisine

Die lässt sich perfekt mit dem Fahrrad erkunden. Durch Mühlhausen hindurch verläuft der Unstrut-Radweg. Er begleitet den Fluss über rund 190 Kilometer von seiner Quelle im Eichsfeld bis zur Mündung in die Saale. Die gut ausgebaute Route führt auch durch die Kur- und Rosenstadt Bad Langensalza mit ihrer herrlichen Altstadt und zahlreichen wunderschönen Parks und Gärten. Vom Zweirad auf die Draisine umsteigen kann man in Lengenfeld unterm Stein. Von hier geht es auf der Strecke der einstigen sogenannten Kanonenbahn durch mehrere Tunnel und über beeindruckende Viadukte durch den Naturpark Eichsfeld.

Zu den Ausflugszielen rund um Mühlhausen gehört auch das Opfermoor Vogtei. Dabei handelt es sich um eine rekonstruierte vorgeschichtliche Kultstätte. Die bei archäologischen Ausgrabungen entdeckten Funde, darunter Tier- und Menschenknochen, Göttergestalten, Waffen und Alltagsgegenstände, sind im Opfermoor-Museum zu sehen. Ganz in der Nähe befindet sich eine nachgebaute Siedlung aus dem 3. Jahrhundert mit mehreren schilfgedeckten Gebäuden.

Zu Besuch beim Vogelbaron

Nicht nur ornithologisch Interessierte Gäste begeistert der Besuch von Deutschlands ältester staatlich anerkannter Vogelschutzwarte in Seebach. Sie befindet sich in einer imposanten ehemaligen Wasserburg aus dem 12. Jahrhundert. Vor über 150 Jahren wurde hier Hans Freiherr von Berlepsch geboren. Bereits als Kind begeisterte er sich für Vögel, vertiefte sein Wissen auf zahlreichen Reisen und ließ schließlich auf dem Gelände der Familienburg in Seebach einen Vogelschutzpark anlegen. Auf geführten Rundgängen erfahren Besucher Bemerkenswertes zur heimischen Vogelwelt und erhalten Einblicke in die Burg sowie die wissenschaftliche Tätigkeit des „Vogelbarons“.

Urwald erleben im Nationalpark Hainich

Wie ein Vogel fühlen sich mitunter die Besucher des Nationalparks Hainich, wenn sie von der in 44 Meter Höhe gelegenen offenen Plattform des Baumkronenpfads auf die Baumwipfel und das Thüringer Becken schauen. Der Hainich ist Deutschlands größtes zusammenhängendes Laubwaldgebiet. Gut die Hälfte seiner Fläche gehört zum Nationalpark und zählt zum UNESCO-Weltnaturerbe Buchenwälder. Hier wird die Natur sich selbst überlassen, Urwald kann sich entwickeln. Das freut auch die seltenen, im Hainich heimischen Wildkatzen, die auf alte Bäume und unzerschnittene Lebensräume angewiesen sind. Im Informationszentrum und naturnahen Schaugehege des Wildkatzendorfs Hütscheroda lassen sie sich bei der Fütterung beobachten. Beim Spaziergang im Hainich wird man die scheuen Tiere hingegen kaum zu Gesicht bekommen.

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